© 2014 by Tierschutzverein Sinsheim e.V.

Pressebericht vom 06.06.2010

Friedliche Trauer um "Joshi"
Von Günther Keller

Zuzenhausen. Dutzende Kerzen, Gedichte, Blumen, eine Wandplakette mit der Zusicherung "Wir werden dich nie vergessen" - dies sind Zeugnisse eine ungewöhnlichen Anteilnahme für ein Hundeschicksal. Am Samstag gingen in Zuzenhausen rund 550 Menschen auf die Straße, um an das schwere Los trauer2010-1des vernachlässigten und misshandelten "Joshi" zu erinnern. Es ging aber nicht allein um den ungarischen Hirtenhund, der vor fünf Wochen in erbarmungswürdigen Zustand gefunden und wenig später eingeschläfert werden musste. Die "bemerkenswerte Aufmerksamkeit", die der Fall gefunden habe, so Heinz Sänger als Vorsitzender des Sinsheimer Tierschutzvereins, müsse in mehr Verantwortung und mehr Aufmerksamkeit im Tierschutz münden. Hinter der Tiertragödie stünden menschliches Versagen und menschliche Schuld und damit auch eine tiefe Missachtung der menschlichen Mitgeschöpfe. Unter dem Beifall der Teilnehmer einer Mahnmache forderte Sänger eine "Optimierung des Tierschutzes", zu der auch mehr Konsequenz bei den behördlichen Kontrollen gehörten.
Zuvor waren die Kundgebung von der Firma Leifheit durch die Vorortstraßen zum Fundort des Hundes gezogen. Die Trauer stand vielen Teilnehmern, die teilweise von weit her angereist waren, ins Gesicht geschrieben. Gefordert wurden härtere Strafen für Tierquäler, eine engege Zusammenarbeit von Veterinär- und Ordnungsämtern und eine schnelle Durchsetzung von Tierhalteverboten. Der Fall Joshi, so wurde deutlich gilt vielen als Beispiel für behördliches Versagen: "Untätig und mutlos" seien Ämter gewesen, lautete eine Vorwurf.
Die Polizei, die mit etwa 30 Mann vor Ort war, hatte die Leiergasse abgesperrt und ließ nur Anwohner passieren. Dies war eine Vorsichtsmaßnahme, hatten doch radikale Tierschützer vorab im Internet zu Strafaktionen gegen den früheren Hundebesitzer aufgerufen. Schweigemarsch und Mahnwache verliefen jedoch äußerst friedfertig, der mutmaßliche Tierquäler war keine Thema für die Teilnehmer. Dass von einem Anwohner-Balkon gefordert wurde, den "Kram" - gemeint waren Blumen und Kerzen - umgehend wegzuräumen, wurde achselzuckend hingenommen.
Claudia Trageser (Neckargemünd), die zusammen mit einigen Mitstreitern die Mahnwache organisiert hatte, war mit dem Verlauf mehr als zufrieden. Die Veranstaltung sei dem Anlass würdig gewesen. Eine von der Sinsheimerin Ramona Gippert gegründete Internet-Plattform mit über 278 000 eingetragenen Nutzer, will sich weiter für den Tierschutz engagieren. Es müsse mehr Sensibilität entwickelt werden, dann seien Fälle wie die von Joshi vermeidbar.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung

Besucherzähler

Heute 24

Gestern 539

Woche 24

Monat 9249

Insgesamt 3874284

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.